Von A wie Asset Deal bis Z wie Zwangsvollstreckung

Der Verkauf eines Reisebüros, Reiseveranstalters oder Hotels und insbesondere die vertragliche Ausgestaltung dessen ist ein komplexes Thema. Gerade weil es sich in der Regel um keine alltägliche Angelegenheit handelt, sind manche Bezeichnungen nicht geläufig. Worin unterscheiden sich beispielsweise Share und Asset Deal, wo könnten sich Stolpersteine befinden und was sind weitere wichtige Bestandteile eines Kaufvertrags?

Wir klären die wichtigsten Begriffe im Selective-Partners Stichwortverzeichnis für Unternehmensverkäufe:

Schriftliche Fixierung des beidseitigen Interesses an einer Nachfolge. Im Rahmen der Käuferidentifikation kann eine Absichtserklärung (auch Letter of Intent genannt) von Verkäufer und potenziellem Nachfolger gegenseitig unterzeichnet werden. So wird das Interesse an einer Übernahme vonseiten des potenziellen Käufers schriftlich fixiert und ebenso die Übergabeabsichten des Verkäufers. Die Unterzeichnung einer Absichtserklärung ist nicht zwingend notwendig, bietet allerdings den Vorteil, eine gemeinsame Grundlage zu schaffen.

Eine Möglichkeit des Unternehmensverkaufs, bei der nur die Vermögensgegenstände veräußert werden. Anders als beim Anteilsverkauf (siehe Share Deal) wird hier nicht die gesamte Eigentümerschaft von einem Käufer übernommen, sondern die leere Unternehmenshülle bleibt beim Verkäufer zurück und kann dann liquidiert werden.

Schiebt die Wirksamkeit des Verkaufs auf, bis ein bestimmtes Ereignis in Kraft tritt. Gegenstand dieser Bedingung kann auch die Handlung Dritter sein, z.B. die Zustimmung des Vermieters zur Weiterführung des Standorts. Solange die Bedingung noch nicht eingetreten ist, besteht ein Schwebezustand.

Rechtliche Bezeichnung für den Wechsel der Inhaberschaft eines Unternehmens.

Sorgfältige Risikoprüfung des zu übergebenden Unternehmens. Zu Beginn eines Kaufprozesses ist eine Bestandsaufnahme des Unternehmens unerlässlich. Im Rahmen der Sorgfaltsprüfung (engl.: Due Diligence) werden insbesondere wirtschaftliche, aber auch rechtliche und steuerliche Aspekte des Unternehmens in Augenschein genommen.

Ist eine Form der Nachfolge, in welcher das Reisebüro, der Reiseveranstalter oder das Hotel von einem Unternehmensexternen übernommen werden. Im Gegensatz dazu steht die interne Nachfolge.

Sitz des zuständigen Gerichts im Falle von Rechtsstreitigkeiten. Kann im Rahmen des Kaufvertrages individuell festgelegt werden, in der Regel der Unternehmenssitz des Verkäufers.

Individuell vertraglich zugesicherte Leistungen von sowohl Verkäufer- als auch Käuferseite, die zu erfüllen sind. Bei Nichterfüllung greift die vertraglich festgelegte sowie gegebenenfalls gesetzliche Haftung.

Ist ein Beratervertrag und eine Alternative zu einem Arbeitsvertrag und damit Angestelltenverhältnis. Oft besteht der Wunsch, dass nach einer erfolgreichen Übergabe der ehemalige Inhaber dem Unternehmen in der Zukunft für einen bestimmten Zeitraum beratend zur Seite steht. In diesem Falle wird neben einem Kaufvertrag auch ein sogenannter Honorarvertrag unterzeichnet, der die Konditionen der weiteren Zusammenarbeit zwischen den Parteien klärt.

Fasst wichtige Aspekte Ihres Unternehmens zusammen. Dabei arbeiten wir die Kernmerkmale des Unternehmens heraus und stellen sie für potenzielle Käufer in einer ansprechenden Darstellung zusammen.

Von einer internen Nachfolge wird dann gesprochen, wenn Familienmitglieder (familieninterne Nachfolge) oder Betriebsangehörige (betriebsinterne Nachfolge) ein Unternehmen übernehmen.

Eine einen Vertrag ergänzende Abmachung, in der Regel mündlich ausgeschlossen.

Ein Share Deal ist im Rahmen eines Unternehmenskauf oder einer Unternehmensübernahme der Erwerb der Mehrheit der Anteile eines Unternehmens. Der Käufer wird zum Gesellschafter der bestehenden Firma.

Es ist im Rahmen eines Asset Deals möglich, nur Teile eines Unternehmens zu verkaufen, so zum Beispiel einen einzelnen Geschäftsbereich. In diesem Fall wird von einer Teilveräußerung gesprochen. Im Falle eines Share Deals wird nur ein Teil der Anteile übertragen.

Sofern ein Kaufpreis in mehreren Raten beglichen wird, wird von Kaufpreistranchen gesprochen. Die Höhe der Raten und deren Fälligkeit wird individuell im Kaufvertrag festgehalten, diese können sowohl in ihrer Höhe fixiert werden oder auch als variable Kaufpreiskomponente eingearbeitet werden.

Ist der Stichtag, an dem die Vermögensgegenstände (Asset Deal) oder Unternehmensanteile (Share Deal) an den Käufer übergehen und an dem der Betriebsübergang rechtlich stattfindet. Dieser kann flexibel festgelegt werden und muss nicht mit dem Tag der Vertragszeichnung übereinstimmen. Grundsätzlich kann der Übertragungsstichtag unter Einschränkungen beliebig gewählt werden.

Inhalte, die Teil des Unternehmensverkaufs sind. Zu den Vermögensgegenständen zählen Büroausstattung, Lizenzen und Markenbezeichnungen, aber auch Vertragsverhältnisse und Kundendaten.

Sollte der Käufer seiner Zahlungsverpflichtung nicht nachkommen, kann der Verkäufer Verzugszinsen geltend machen, die zuzüglich zu dem Kaufpreis bzw. einer Kaufpreistranche zu entrichten sind.

In der Regel beinhaltet ein Unternehmensverkauf ein Wettbewerbsverbot für den Verkäufer, welches besagt, dass dieser auf dem Feld des Käufers für einen festzulegenden Zeitraum nicht tätig werden darf.

Zur Absicherung des Verkäufers kann die Zahlungsverpflichtung des Käufers mittels einer Zwangsvollstreckung durchgesetzt werden. Diese ermöglicht es dem Verkäufer, die ihm zustehende Forderung über einen Titel zu erwirken.

In diesem Stichwortverzeichnis haben Sie einen ersten Überblick über die umfangreichen Bestandteile eines Kaufvertrags erhalten. Wie eingangs erwähnt, handelt es sich bei dem gesamten Nachfolgeprozess, um ein vielschichtiges Thema, denn jegliche dieser Komponenten sind individuell verhandelbar und beeinflussen somit maßgeblich das Ergebnis eines Verkaufs.

Treten Sie gern mit uns in Kontakt bei offenen Fragen. Für eine individuelle Beratung Ihres Falles stehen wir Ihnen stets gerne zur Verfügung.

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